Großer Nutzen für beide Seiten

Digitale Ökosysteme im Profifußball

Für den Fan wird das Stadionerlebnis künftig noch individueller. Gleiches gilt für das Erleben und Begleiten des eigenen Vereins aus der Ferne. Die Klubs wiederum profitieren ebenso, weil sie über den digitalen Weg neue Erlöse generieren können.

Digitale Ökosysteme kreieren neue Wachstumschancen und Innovationen. Mitentscheidend sind dabei das Aufbrechen klassischer Branchengrenzen und die Fokussierung auf die Bedürfnisse des Kunden bzw. Konsumenten. Auch im Millionengeschäft Profifußball werden diesen Systemen in der unmittelbaren Zukunft eine immer größere Bedeutung zukommen, damit Vereine jenseits traditioneller Erlösquellen Umsätze generieren können.

Anstelle des klassischen Unterhaltungsanbieters in Form von Produkten und Medieninhalten werden Klubs eine neue Rolle einnehmen. Mit digitalen, nachhaltigen und auf den Fan zugeschnittenen Ökosystemen entstehen Verbindungen zwischen Mensch und Unternehmen von denen beiden Seiten profitieren können.

Die Corona-Pandemie hat den Vereinen in den zurückliegenden zwei Jahren noch einmal verdeutlicht, wie wichtig Entwicklungen und Weiterentwicklungen sind. Laut einer Statistik von Stats Performs Report gaben 74 Prozent der Befragten an, dass die Pandemie der eigenen Organisation neue Einblicke bezüglich der Zukunft des Sports und der medialen Sportwelt gebracht habe. In einer weiteren Umfrage wiederum gab nur ein Drittel der Teilnehmer an, dass ihre Organisation medial absolut zeitgemäß aufgestellt sei.

Der Markt für Sporttechnologie wächst hingegen rasant, bis 2028 sind es jährlich 16 Prozent, so dass in sechs Jahren rund 36 Milliarden Dollar erwartet werden. Unter anderem in den Bereichen Marketing, Stadionerlebnis, Ticketing und Coaching wird die Technologie daher noch mehr an Bedeutung gewinnen.

Digitaler und individueller Rundumservice

Worauf kommt es im digitalen Ökosystem für Fußballklubs an? Zunächst einmal verfügen die Vereine über eine gute bis – bei den Spitzenklubs – sehr gute Ausgangslage: Es gibt viele Millionen von Fans und eine große Zahl an Sponsoren und Partnern. Auch für Vereine anderer Sportarten ist eine Anpassung von Wichtigkeit, um in der Zukunft mitzukommen. Unabhängig von der Sportart gilt: Ein ausschlaggebender Erfolgsaspekt für das digitale Ökosystem ist immer das Ausbalancieren der Individualinteressen aller Player.

An einem Spieltag können Vereine dem Stadionbesucher künftig einen digitalen Rundumservice bieten, der auf die individuellen Präferenzen zugeschnitten werden kann. Zu den Inhalten gehören unter anderem: Informationen zum schnellsten oder günstigsten Anfahrtsweg, das direkte Bestellen und zeitnahe Abholen eines Trikots und personalisierte Vorschläge, wie die Zeit von der Ankunft bis zum Spielbeginn im Stadion genutzt werden kann, inklusive Wartezeiten am Merchandise-Shop oder der guten alten Wurstbude.

Zusammengefasst heißt das: Mit einem funktionierenden digitalen Ökosystem wird die Lebenswelt des Fans verbessert. Information, Kommunikation, Entertainment oder Käufe – der entsprechende Zugang sorgt für das optimale Erlebnis im Stadion oder sonst irgendwo auf der Welt. Alles wird entsprechend bereitgestellt, um den Fan unabhängig von seinem Standort so nah und so intensiv wie möglich an allem teilnehmen zu lassen.

Für die Klubs auf der anderen Seite erweitert sich der Einflussbereich. Mit der neuen Schnittstelle zu den Fans und dem Zugang zu Daten hätten diese die Kontrolle über die digitale Wertschöpfungskette. Die digitalen Umsätze pro Fan steigen an und für Sponsoren und Partner würden die digitalen Fan-Profile zu einer neuen und nutzvollen Währung.

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