Broadcasting vs Streaming

Die Landschaft der Sportübertragung

Nicht zuletzt durch die Pandemie haben die vielseitigen und interaktiven Streaming-Angebote im Sport weiter an Bedeutung gewonnen. Der Broadcast hält mit gewohnten Qualitätsmerkmalen dagegen.

Klassische Übertragung oder Streaming-Option – wer vor einigen Jahren seinen Lieblingsfußballklub oder ein spezielles Sport-Event aus aller Welt verfolgen wollte, der wählte in den meisten Fällen mit hoher Wahrscheinlichkeit den traditionellen Broadcast. Inzwischen lässt sich festhalten: Das Userverhalten hat sich verändert. Um ein vielfaches schnellere Internetleitungen sowie neue und professionell geführte Plattformen, die auch den Faktor „Special Interest“ berücksichtigen, veränderten die Landschaft der Sportübertragung zuletzt immer mehr.

Ob der traditionelle Broadcast mittel- oder langfristig von neuen Streaming-Möglichkeiten in den Hintergrund gedrängt wird, bleibt noch abzuwarten. Der offensichtlichste Nachteil der Streaming-Angebote früherer Tage ist aber längst keiner mehr: Fehlte zunächst noch das größere Publikum, sorgen Streams auf YouTube oder Twitch längst für Zahlen, die sich hinter denen von TV-Übertragungen nicht mehr verstecken müssen. Darüber hinaus haben sich Klubs und Ligen diesbezüglich auch selbst neu ausgerichtet und ihre eigenen Angebote angepasst und ausgeweitet.

Einer der größten Unterschiede zwischen Broadcasting und Streaming bleibt die Art und Weise, wie die Zuschauer den jeweiligen Inhalt konsumieren und mit ihm interagieren. Streaming-Apps sind so konzipiert, dass Benutzer weltweit dasselbe in Echtzeit sehen und sich gegebenenfalls darüber austauschen können. Bei einem „normalen“ Broadcast ist die unmittelbare Interaktion zwischen den Rezipienten nicht zwingend vorgesehen.

Pandemie bremste das Wachstum im Sport-Streaming vorübergehend aus

Natürlich brachte die Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren auch den Bereichen Broadcasting und Streaming ganz neue Herausforderungen. Nachdem im ersten Quartal des Jahres 2020 die komplette Sportwelt erst einmal zum Erliegen kam und erst Stück für Stück wieder Profisport ausgeübt und übertragen wurde, veränderten sich die dazugehörigen Rahmenbedingungen: Virtuelles Publikum oder Reporter, die nicht aus der Halle oder dem Stadion kommentierten, waren zunächst gewöhnungsbedürftig.

In den USA beispielsweise dauerte es bis zum Oktober 2021, ehe die fünf großen Sportligen NFL, NBA, MLB, NHL und MLS im Bereich der Streamingabrufe wieder auf dem Level von Januar 2020 angelangt waren. Anders verhielt sich es hingegen auf dem europäischen Markt, der im vierten Quartal 2020 als weltweit erster während der Pandemie bereits wieder leichte Zuwächse verzeichnen konnte.

Als Fazit bleibt festzuhalten: Nicht zuletzt durch die Pandemie erfreuen sich auf den User zugeschnittene Livestreams einem immer größeren Interesse – insbesondere in der Zielgruppe 13- bis 35-Jährigen. Der traditionelle Broadcast mag mehrheitlich (noch) eine höhere Gesamtqualität haben und gerade mit Blick auf die führenden Sportarten wie Fußball nicht an Bedeutung und Wichtigkeit einbüßen, doch die Professionalisierung des Streamings und seiner entsprechenden Plattformen schreitet immer weiter voran und bietet dem User neue, willkommene Optionen.

Weitere Texte zu verwandten Themen aus den Bereichen Broadcasting und Streaming folgen auf der Website der SportsInnovation in den kommenden Wochen.

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